Liebe Jägerinnen und Jäger,
"Bewirtschafter von Flächen sind verpflichtet, Maßnahmen zu ergreifen, wenn mit Tod oder Verletzung von Wirbeltieren zu rechnen ist", heißt es im Tierschutzgesetz. Die anstehende FRÜHJAHRSMAHD ist für uns Anlass, auf die Gefahren für Wildtiere in dieser Zeit und auf Möglichkeiten für deren Schutz hinzuweisen. Schließlich sind es hauptsächlich Jägerinnen und Jäger, die sich in Absprache mit Landwirten für die Jungwildrettung einsetzen. An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an alle, die in den kommenden Wochen frühmorgens für den Tierschutz unterwegs sind – und das ehrenamtlich.
Effektiver Wildtierschutz beginnt bereits vor dem Mähen. Setzen Sie sich rechtzeitig mit den Bewirtschaftern der Flächen in Ihren Revieren in Verbindung und stimmen Sie Mähtermine ab. Die Ernte von Frischfutter oder Grassilage im zeitigen Frühjahr fällt mit der Brut- und Setzzeit vieler Wildtiere zusammen. Dann sind die Jungtiere noch ohne Fluchtreflex und bleiben trotz Vergrämungsmaßnahmen wie Knistertüten oder Flatterbänder häufig in ihren Verstecken liegen. Deshalb ist der Einsatz von Drohnen mit Wärmebildtechnik die sicherste Methode, um Tierleid zu verhindern. Darüber hinaus ist diese Technik gut geeignet, Gelege von Bodenbrütern zu erkennen.
Wir empfehlen, das Grünland grundsätzlich von innen nach außen oder von einer Seite zur anderen zu mähen. Das hilft beispielsweise während der später im Jahr stattfindenden Heuernte auch Jungtieren mit entwickeltem Fluchtreflex, den Mähmaschinen zu entkommen. Allerdings sind moderne Maschinen mit hoher Geschwindigkeit unterwegs, was eine Flucht erschwert oder unmöglich macht. Die sicherste Methode gegen Tierleid ist auch hier: Überflug mit der Wärmebilddrohne vor der Mahd, währenddessen gefundene Wildtiere und Gelege sichern.
Gefundene Jungtiere sollten während des Mähens in geeigneten Behältern sicher aufbewahrt und danach wieder zurück auf die Flächen gebracht werden. Wir empfehlen entsprechende Beschriftungen, denn es kommt immer wieder vor, dass Spaziergänger Jungtiere irrtümlich freilassen, bevor der Mähvorgang beendet ist. Hier gibt es
passende Poster zum Herunterladen.
Falls Sie noch Fragen haben: In unserem heutigen Online-Vortrag stehen Ihnen mit Andreas Brandt von der Deutschen Wildtierrettung und Jan Grundmann als langjährigem, aktivem Kitzretter zwei Experten zu genau diesem Thema zur Verfügung. Schalten Sie sich zu – heute ab 15 Uhr bei uns
auf der Akademieseite.
Und wir möchten auch nochmal darauf hinweisen, das das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft die Anschaffung von Drohnen mit Wärmebildkameras zur Rehkitzrettung wieder fördert. Alle Informationen zu den Förderbedingungen und zur Antragstellung
finden Sie hier.
Wir wünschen Ihnen ein schönes Wochenende,
Ihre DJV-Geschäftsstelle
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